Über den Psion

Die britische Firma Psion Plc. war in den 90er Jahren einer der führenden Hersteller von Personal Digital Assistant (PDAs) und zählt zu den Miterfindern dieser Geräteklasse.

Geschichte

Die Firma wurde 1980 von Universitätsprofessor Sir David Potter (* in Südafrika) als Abkürzung von "Potter Scientific Instruments Or Nothing" gegründet und befasste sich zunächst mit Computerspielen für Heimcomputer wie zum Beispiel den Sinclair ZX Spectrum und dem Office-Paket für den Sinclair QL (Textverarbeitung Quill, Tabellenkalkulation Abacus, Datenbank Archive, Geschäftsgrafik Easel), das später unter dem Namen PC-4 auch in einer Version für MS-DOS angeboten wurde und eine für damalige Verhältnisse erstaunlich gute Bedienbarkeit und Stabilität besaß.

1984 erschien mit dem Organiser I der erste tragbare Rechner bzw. PDA von Psion. Die serie3späteren Geräte Series 3 (ab 1991) und Series 5 (ab 1997) setzten Maßstäbe hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Bedienerfreundlichkeit. Insbesondere die gute Benutzbarkeit der Tastatur in einem derart kleinen Gerät ist erwähnenswert. Dennoch verlor Psion zunehmend Markanteile gegenüber tastaturlosen PDAs (insbesondere von Palm, jetzt PalmOne und stellte die Produktion von PDAs als Konsumgut im Jahr 2002 ein.

Für seine PDAs entwickelte Psion eigene Betriebssysteme namens SIBO und EPOC. Die Weiterentwicklung des Betriebssystems EPOC32 wurde 1998 in die Firma Sympian ausgegliedert, an welcher neben Psion auch Ericsson, Motorola und Nokia beteiligt waren. Im Jahr 2004 verkaufte Psion seine Anteile an Symbian.

Nach der Ausgliederung der Betriebssystemsparte und der Einstellung der PDA-Produktion verbleibt die im Jahr 2002 gekaufte kanadische Firma Teklogix als einziger produzierender Betriebsteil. Unter dem Namen Psion Teklogix werden PDAs und Funknetze für industrielle Anwendungen hergestellt.

Psion-Geräte

Psion Revo

Der Psion Revo ist mit ca. 200g ein besonders kleiner Vertreter der Tastatur-PDAs. 

revo5Er besitzt mit der 36 MHz ARM710T RISC CPU den gleichen Prozessor wie der größere Psion 5 mx (pro), eine Infrarot-Schnittstelle sowie einen Lautsprecher zur Wiedergabe von "monophonen" Signalen. Das unbeleuchtete Touchscreen-Display hat eine Auflösung von 480 x 160 Pixel mit 16 Graustufen. Der Kontrast ist dank einer eingearbeiteten Reflexfolie (3M) sehr gut.

Der Speicher beträgt 8MB im Standard-Gerät und 16MB in der "Plus"-Ausführung. Diese Speichermenge steht dem Benutzer jedoch voll zur Verfügung, da das Betriebssystem in einem eigenen ROM untergebracht ist.

Für das 32-Bit-Betriebssystem EPOC Release 5 gibt es zahllose Programme, bis hin zum satellitengestützen Navigations-System. Der Anschluss des GPS gestaltet sich allerdings etwas umständlich, da der Revo nur über die Dockingstation eine RS232C-Schnittstelle hat.

Der Revo wird wie die meisten Psion-Geräte geklappt, wodurch das Display und die Tastatur gut geschützt sind. Durch die Klapp-Bewegung sind jedoch wie beim 5 MX die internen Verbindungskabel einer Belastung ausgesetzt, die zum Ausfall der Geräte führen können.

Psion Serie 5mx

5mx bezeichnet eine Organizer-Serie von Psion, die von 1999 bis 2002 produziert wurde. psion_5mxIm Gegensatz zum Vorgänger, dem Psion Serie 5, verfügte der 5mx über einen 36 MHz schnellen ARM-Prozessor, 16, 24 (5mx PRO) oder 32 (5mx PRO) MB Arbeitsspeicher und das neuere Betriebssystem EPOC Release 5. Das Gehäusedesign wurde marginal verändert. Der Hauptunterschied zum Serie 5 (classic) ist die Verwendung eines Materials, das nicht den "Peeling-Effekt" aufwies, welcher bei den älteren Geräten zum Ablösen der Gehäusegummierung führen konnte.

Der 5mx PRO wurde zusätzlich mit dem Opera-Webbrowser ausgeliefert.

Eine Besonderheit der 32 MB-Modelle war das RAM-only-Design: das Betriebssystem wurde beim Kaltstart komplett in den Arbeitsspeicher geladen und verblieb nicht - wie sonst üblich - im ROM.

Psion netBook

Das Psion netBook ist nicht mehr in die Familie der PDAs einzuordnen, da es von der Grösse her (grösser als DIN A5 und über 1 kg schwer) eher als Subnotebook zu bezeichnen ist. Mit seiner 70%-Tastatur (Tastaturfläche gegenüber 100% einer normalen PC-Tastatur), seinem farbigen -Bildschirm (256 Farben) und einer Auflösung von 640x480 Pixel ist schon fast gängiges Arbeiten mit 10-Fingersystem möglich. Die Programmpalette entspricht der des Psion 5mx/Pro. Die Schnittstellen sind durch einen PCMCIA-Slot gegenüber dem Serie 5 ergänzt, womit Speichererweiterungen von bis zu mehreren GB möglich sind - eine für die damalige Zeit zwar kostspielige aber dennoch revoluzionäre Entwicklung.

SIBO

SIBO bedeutet "Sixteen Bit Organiser" und ist ein Oberbegriff für die Architektur ältere Psion-PDAs, auf denen das von Psion entwickelte Betriebssystem EPOC16 läuft.

SIBO-Maschinen sind:

  • Die Serie 3, 3a, 3c, 3mx und Siena Handheld-Computer bzw. -Organiser.
  • Die HC/Workabout/Workabout MX Industrie-Handhelds zB. für den Logistikbereich.
  • Die MC 200, MC 400/Word waren Notebook-Vorläufer.



 

 

Von diesen Geräten sind der Serie 3 und der HC diejenigen, die nur mit einer älteren Version von EPOC16 arbeiten können. Sie sind nicht in der Lage, Graustufen auf dem Display darzustellen, alle anderen können es.

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