Über den Amiga
Der Amiga wurde 1982 von der Firma Amiga, die bis dahin hauptsächlich für ihre Joysticks bekannt war, auf der Basis eines Motorola 68000-Prozessors entwickelt. Nach einem Rechtsstreit mit ihrem ärgsten Konkurrenten Atari geriet die Amiga Corp. nicht zuletzt wegen der verzögerten Fertigstellung ihres neuen Heimcomputers in arge finanzielle Schwierigkeiten und wurde 1984 von Commodore übernommen.
Das erste Modell - der Amiga 1000 - glänzte durch seine für die damalige Zeit hervorragenden Grafikfähigkeiten (er konnte 4096 Farben gleichzeitig darstellen) und Soundfähigkeiten (4-Kanal-Stereosound), was ihn bald zum bevorzugten Computer in der Videobearbeitung und in Musikstudios machte (wo er mit dem Atari ST aber einen starken Konkurrenten hatte). Zudem verfügte der Amiga über eine grafische Benutzeroberfläche (Workbench) und spezialisierte Chips (Agnus, Denise und Paula), die für Sound- und Grafikfähigkeiten verantwortlich waren (Sprites und BOBs). Der Amiga kann insofern als der erste Multimedia-Computer gelten. Weitere Modelle folgten: der Amiga 500, der für den Heimbereich und als Spielecomputer gedacht war, der Amiga 2000, der Amiga 2500, der Amiga 3000 und schließlich der Amiga 4000, der 600 und der 1200.
Commodore wollte mit dem Amiga an den C64-Erfolg anknüpfen, wurde jedoch durch die zunehmende Verbreitung der IBM-kompatiblen PC und aufgrund geringer Innovationskraft nach und nach vom Markt gedrängt. 1995 wurde die Marke Commodore von der damals noch erfolgreichen deutschen PC-Handelskette Escom für 10 Millionen Dollar übernommen. 1996 mußte Escom selbst Konkurs anmelden, so daß die weitere Zukunft des Amiga ungewiß war. Ende 1996 kaufte die Firma Viscorp, ein Hersteller von Set-Top-Boxen, die Patent- und Markenrechte an Amiga für 40 Millionen Dollar. Viscorp will weiter Amiga-Computer produzieren. 1994 wurde von der Firma Macrosystem ein Amiga-Klon vorgestellt, der DraCo.
Quelle: Das M+T Computerlexikon © Markt & Technik |